Die Geschichte der Sektion


Am 18. Mai 1956 wurden, auf Anregung des damaligen Schützenmeisters von Stilles Tal Graß, Josef Reill, die sieben Schützenmeister der Schützenvereine südlich von Regensburg nach Graß zu einer Besprechung eingeladen. Es wurde eine Pokalgemeinschaft, der Vorbote für die heutige Sektion gegründet.

Dies waren von Stilles Tal Graß der 1. Schützenmeister Josef Reill mit Alfons Kohlmeier, Sebastian Körner und Walter Staudinger; von Eichenlaub Graßlfing der 1. Schützenmeister Rupert Ehemann mit Karl Spegel; von Eichenlaub Großberg der 1. Schützenmeister Michael Diermeier mit Franz Federl, Fritz Paul und Günter Vogt; von Bergeshöh Großberg der 1. Schützenmeister Josef Melzl (Posthof); von der Schützengesellschaft Hohengebraching - ab 1957 St. Hubertus Hohengebraching der 1. Schützenmeister Rudolf Fischer; von Zur Grünen Au Oberisling der 1. Schützenmeister Rupert Schroll und von Buchenau Leoprechting der 1. Schützenmeister Josef Mirter mit Alois Bucher (erlebte leider den Gründungstag seines Vereines am 01. 10. 1956 nicht mehr - daher Buchenau), Adolf Aukofer und Christian Stadler. Zum 1. Sektionsleiter wurde Josef Reill gewählt.

In Niedertraubling sollte bei einer Schützenmeisterversammlung eine Art "große Sektion" angestrebt werden, was aber am Veto unserer Schützenvereine scheiterte.

Der Hauptgedanke für die Vereine war Sport, Kameradschaft, Geselligkeit und eine gute Finanzsituation zu schaffen und dies ist ihnen auch gelungen. Diese Pokalgemeinschaft wurde dann von 1956 bis 1968 als "Sektion Reill" geführt. In der Amtszeit von Josef Reill wurde auch der Schützenverein Grüne Au Peising mit 1. Schützenmeister Max Rieger gegründet. Der Verein gehörte in der Zeit von 1964 bis 1968 der Sektion an. 2. Sektionsleiter war Christian Stadler (von 1964 bis 1968); 1. Sportleiter war Karl Spegel bis 1964 und von 1964 bis 1992 (28 Jahre) Ludwig Schaffelhuber, der auch die Kasse verwaltete. Im Herbst jeden Jahres wurde der "Sepp Reill Pokal" am Gaustand ausgeschossen, um den Sektionsmitgliedern ein Training in der Wettkampffreien Zeit anzubieten. Abgelöst wurde er im Jahr 1969 durch den Raiffeisenpokal, der sich bis heute größter Beliebtheit erfreut. In einer Sektionsversammlung, die 1968 in Peising stattfand, stellte Josef Reill unerwartet das Amt des 1. Sektionsleiters zur Verfügung.

Nach längerer Diskussion wurde dann überraschend Hans Maar zum 1. Sektionsleiter (1968-1974) und zum 2. Sektionsleiter Walter Domeier gewählt. Mit dieser Amtsübernahme hieß die Sektion nunmehr "Sektion Maar". Hans Maar hatte viele Pläne. So rief er das internationale Preisschießen um den großen Quellepreis ins Leben. Dieses Preisschießen wurde vom 01.-11.05.1969, vom 05.-19.07.1970 und vom 04.-18.06.1971 von der Sektion Maar ausgerichtet. Der damalige Sportleiter und Kassier Ludwig Schaffelhuber opferte 3 Jahre lang seinen Jahresurlaub, um dieses Preisschießen abzuwickeln. Auch für die anderen Mitglieder der Sektion war dies mit enormem Aufwand verbunden und erforderte ihren vollen Einsatz.

Ab 1972 übernahm der Donaugau die Organisation. Dieses Schießen war eine Aufwertung für die Sektion und hat auch zum Ansehen des Donaugaues beigetragen. Der Bayerische Sportschützenbund schaute neidvoll nach Regensburg, wo mehr als 2400 Schützen am Start waren und befürchtete eine große Konkurrenz zum alljährlichen Oktoberfestschießen. Das Quelle-Preisschießen wurde jedes Mal mit einem Festzug eröffnet. 1970 lud Hans Maar erstmals die Schützen der Patenstadt Brixen zur Eröffnung des Preisschießens ein.
Die Sportschützen von Brixen gaben die Einladung an die Schützenkompanien des Bezirkes Brixen weiter und reisten dann mit Bezirksschützenmeister Viktor Recla und Vertretern der Schützenkompanien Lajen, Lüsen, Feldthurns, Vahrn und Vintl an. Die Unterkunft der Südtiroler erfolgte in den einzelnen Schützenvereinen der Sektion. Ab diesem Zeitpunkt entstanden dann die freundschaftlichen Verbindungen der Schützenkompanie Lüsen mit Stilles Tal Graß, der Schützenkompanie Vintl mit der grünen Au Oberisling, der Schützenkompanie Lajen mit Eichenlaub Oberhinkofen und der Schützenkompanie Feldthurns mit Scheuchenberg Sulzbach. Die Schützenkompanie Vahrn hatte Verbindungen mit Eichenlaub Graßlfing und St. Hubertus Hohengebraching angestrebt, welche jedoch heute nicht mehr bestehen.

In die Amtszeit von Hans Maar fiel dann auch die Gründung des Schützenvereines Weidtal Scharmassing (17.01.1969). Ebenso wurde 1970 der jährliche Sektionsschützenball eingeführt, der auch 1991 trotz des Golfkrieges veranstaltet wurde, und bis heute den gesellschaftlichen Höhepunkt in der Sektion darstellt. Seit 1971 vergibt die Sektion als höchste Auszeichnung, für verdiente Schützen Ehrennadeln in Gold, Silber und Bronze. Im Jahre 1972 wurde die Sektionsschützenkette angeschafft.
Die "Sektionsleiter" wurden zu "Sektionsschützenmeister" befördert.

Bei der Jahreshauptversammlung in der Walba am 01.12.1974 gab Hans Maar nach sechsjähriger Tätigkeit aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Zum neuen 1. Sektionsschützenmeister wurde Walter Domeier, der bereits 6 Jahre (1968-1974) 2. Sektionsleiter war, gewählt. Zu seinem Stellvertreter hatte man Ludwig Schild (1974-1978) auserkoren. Die Sektion hieß nun "Sektion Domeier". Von 1978 bis 1982 war Rudolf Thumser und von 1982 bis 1986 war Horst Janetzky 2. Sektionsschützenmeister.


1956 bis 1968
Sektion Reill

1968 bis 1974
Sektion Maar

1974 bis 1985
Sektion Domeier

Bei der Jahreshauptversammlung am 20.11.1985, ebenfalls in der Walba wurde einstimmig beschlossen, der Sektion den Namen "Aubachtal" zu geben. Damit war der Standort begrenzt und gebietsbezogen. Walter Domeier bis 1999 als 1. Sektionsschützenmeister, Hans Melzl von 1986 bis 1992 und Josef Melzl von 1992 bis heute als 2. Sektionsschützenmeister; Heinrich Fischer von 1986 bis 1992 und Inge Nadler von 1992 bis heute als 3. Sektionsschützenmeister(in) leiteten und leiten die Geschicke der Sektion Aubachtal.

Walter Domeier war immer mit Leib und Seele in Sachen Schützensektion unterwegs. Zahlreiche Schützenmeisterversammlungen, Jahreshauptversammlungen, repräsentative Aufgaben, Fahnenweihen und vieles mehr waren zu erledigen. Eine Schulturnhallenordnung und deren Benutzung wurde 1975 ausgearbeitet (Vorboten der Trainingsstunden des Ski Clubs Großberg). Er lies 20 Wachsiegel auf seine Kosten anfertigen, welche nur zu besonderen Anlässen vergeben wurden. In die Amtszeit von Walter Domeier fiel auch die Gründung des Schützenvereines Haid Neudorf (07.12.1977).
Für die Schützendamen konnte 1978 eine Damenkette angeschafft werden. Seit dem Jahr 1987 hat auch die Sektionsjugend ihre eigene Kette. Aber auch nicht so rosige Zeiten mussten bewältigt werden. Dunkle Wolken zogen in den Jahren 1991/1992 am Sektionshimmel auf, die leider zum Rücktritt des langjährigen (28 Jahre) Sportleiters und Kassiers Ludwig Schaffelhuber führten. Aber mit Geduld, Einsicht und Vernunft von allen Seiten ließen sich die sektionsinternen Probleme lösen. Am 18. Mai 1996 wurde unter seiner Regie 40 Jahre Schützensektion Aubachtal in Niedergebraching gefeiert. Walter Domeier wurde beim Gaudelegiertentag am 28.01.2001 zum Gauehrenmitglied des Kreisschützenverbandes und beim Sektionsschützenball am 26.02.2002 zum Sektionsehrenschützenmeister ernannt.

In der Sektionsvollversammlung am 19.11.1999 erklärte Walter Domeier nach 25 Jahren seiner Tätigkeit als 1. Sektionsschützenmeister seinen Rücktritt. Es konnte kein Nachfolger gefunden werden, so dass er sich bis zu den Nachwahlen am 22.02.2000 bereit erklärte, das Amt kommissarisch weiterzuführen. Bei dieser Nachwahl fand sich wieder kein Nachfolger. Die Sektion wurde vom 2. Sektionsschützenmeister Josef Melzl und der 3. Sektionsschützenmeisterin Inge Nadler geleitet. Da bei den erneuten Neuwahlen am 18.11.2002 wiederum kein neuer Sektionsschützenmeister gefunden werden konnte, musste Walter Domeier wiederum das Amt vorübergehend übernehmen, da Josef Melzl und Inge Nadler sich weigerten unter diesen halbherzigen Bedingungen das Amt des Sektionsschützenmeisters so weiter zu führen.

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 08.04.2003 beim Perzl in Niedergebraching wurde Christian Berghammer zum 1. Sektionsschützenmeister gewählt. Aus den früheren Hobbyschießabenden ist ein echter Leistungssport geworden. Die Klasseneinteilung reicht von der Schüler- Jugend-, Junioren A/B-, Damen-, Schützen-, Alters-, und Senioren-, wie auch Versehrten- und Körperbehindertenklassen. Unser Schießsport wurde ein Betätigungsfeld für praktisch jede Altersgruppe, in der auch auf Geselligkeit und Kameradschaft geachtet wird. Ausrüstung und Material haben sich stark verändert. Aber auch die Trainingsmethodik wurde enorm verbessert.

2004 wird der 35. Raiffeisenpokal ausgeschossen, der Gewinner ist der Schützenverein "Zur grünen Au" Oberisling. 2005 wird Sabrina Hildner Bayerische Meisterin mit dem Luftgewehr (Körperbehinderte)

Im Jahr 2006 gab sich die Sektion eine Satzung und beantragte die Gemeinnützigkeit. Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Sektion Aubachtal fanden im Anwesen Sadler in Hohengebraching statt. Die Schirmherrschaft hatte Ehrensektionsschützenmeister Walter Domeier übernommen, die Festmutter war die 3. Sektionsschützenmeisterin Inge Nadler.

Im Januar 2007 stellte Rainer Kühne aus Graßlfing Teile der späteren Sektionsseite bei den Eichenlaubschützen aus Graßlfing ein. 2008 machte er dann, auf die Bitte von Schützenmeister Berghammer hin, eine eigene Seite daraus und stellte diese "online". Im Januar 2020 übernahm dann die Graßer Schützin Laura Binder die Webseite der Sektion.