Der Quellepokal


Auf Initiative von Schützenmeister Hans Maar, als führendes Mitglied der Geschäftsleitung (Abteilungsleiter), und des Geschäftsleiters des Quelle Kaufhauses, Herrn Maulshagen, konnte das Quellepreisschießen in den Jahren 1969, 1970, 1971 alleine von der Sektion "Maar" ausgerichtet bzw. ins Leben gerufen werden.

Bis 1975 half die Sektion bei der Abwicklung des Schießens. Das erste Festzelt wurde unter der Leitung von Christian Stadler durch die Sektionsmitglieder eigenhändig aufgestellt.

Hans Maar hatte zum damaligen Zeitpunkt bereits 30.000 DM zur Verfügung gestellt bekommen, um dieses Schießen durchzuführen. 6 Jahre lang, insgesamt 103 Tage verbrachte er mit der Organisation des Preisschießens.

Um ein Schießen dieser Größenordnung auszurichten, waren alle Sektionsmitglieder gefordert. Der damalige 1. Sportleiter und Kassier Ludwig Schaffelhuber verzichtete drei Jahre auf seinen Urlaub für Vorbereitung, Abwicklung und Durchführung des Schießens.

Die Scheiben mussten alle noch handschriftlich gezählt, gekennzeichnet und dann nummeriert werden. Dazu wurde das oberste Stockwerk des Quellekaufhauses (heutiges DEZ) bereitgestellt. Aus den Protokollen ist zu entnehmen, dass alle Vereine der Sektion zum Arbeitseinsatz herangezogen werden.

Es mussten auch Aufsichten, Platzeinweiser, Ordner gestellt, sowie der Auf- und Abbau im Schützen- und Festzelt erledigt werden. Zum Dank durften einige bei freiem Eintritt und einer Maß Bier am Festbetrieb teilnehmen. Das Kaufhaus spendierte für die Siegerehrung des Preisschießens und für die Helfer jedes Mal ein Festbankett.

Zur damaligen Zeit war das Quellepreisschießen das größte Schützenfest und Preisschießen der Welt. Es waren bis zu 4.000 Schützen am Stand. Namhafte Schirmherren wie Franz Josef Strauß, Max Schmeling, Hermann Höcherl, Fürst Johannes von Thurn und Taxis stellten sich zur Verfügung. Der bayerische Sportschützenbund schaute neidvoll nach Regensburg, da zu seinem Oktoberfestschießen bei weitem nicht so viele Teilnehmer kommen wollten.

Es war auch etwas zu verdienen; für die Sektion konnte die erste Teilermaschine angeschafft werden. Dies erkannte auch der Donaugau und übernahm ab 1972 die Abwicklung des Quellepreisschießens. Am 09. Juli 1972 fand die Gaufahnenweihe statt. Das "Quelle" Haus hatte dem Kreisschützenverband ihre kostbare Fahne spendiert. 180 Schützenvereine und Tausende von Schießsportbegeisterten, Trachtlern und Volksfestfans waren zum DEZ geströmt.

Die Qualität ließ dabei etwas nach. Im Protokoll vom 16.09.1975 ist zu lesen: "Ablauf war, von einigen Fehlern, wie zu späte Programmaussendung, Unterbrechung der Schießzeiten, zufriedenstellend". Die Beteiligung ging Jahr für Jahr zurück, bis sich das Quellekaufhaus zurückzog. Das letzte Quellepreisschießen fand vom 15.05. bis 06.06.1987 statt. Bei diesem letzten Festzug, zugleich das 20-jähriges Jubiläum des Quelleschießens, schmückte unsere Sektion noch einen Wagen, der von einem Pferdegespann gezogen und mit den Vereinswappen unserer Sektionsschützenvereine geziert wurde.

Beim 6. Quellepreisschießen schrieb die Mittelbayerische Zeitung:
" Schirmherr Schmeling wurde begeistert gefeiert. Zum sechsten Mal: Größtes Schützenfest der Welt"
In den USA gewann Max Schmeling 1930 gegen den Amerikaner Jack Sharkey die Weltmeisterschaft im Schwergewicht und wurde damit der erste und bislang einzige deutsche Champion aller Klassen. 1931 verteidigte er den Titel als Schwergewichtsboxmeister. Am 02. Februar 2005 ist er im Alter von 99 Jahren verstorben.


Auszug aus der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg