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Schützenverein Stilles Tal Graß 1921 e.V.
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Der Schützenverein „Stilles Tal“ Graß wurde am 05. November 1921 gegründet. Unter den wenigen Aufzeichnungen, die noch vorhanden sind, befindet sich ein Mitgliederverzeichnis vom 17. März 1937, welches als Tag des Eintritts der Gründungsmitglieder das oben angeführte Datum benennt. Nicht mehr genau feststellbar ist die Zahl der Mitglieder, welche zur Gründung des Vereins beigetragen haben.
Folgende Namen sind dennoch überliefert: Aukofer Georg, Aukofer Xaver, Körner Sebastian sen., Lamml Wolfgang, Reif Xaver, Rieger Max, Rieger Wastl, Rieger Willi, Seidenschwann Rupert sen., Schlegl Johann und Schroll Jakob. Ab dem 17. November 1928 sind in einem Schussbuch die regelmäßigen Schussabende mit ihren Ergebnissen aufgezeichnet. Dass aber auch schon vorher geschossen worden ist, bestätigen zwei Scheiben, welche auf der Rückseite mit März 1926 datiert sind. Aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist ein einziges Protokoll für das Schießjahr 1931/32 vorhanden. Es gibt ausreichend Aufschluss darüber, wie sehr diese Schützen schon von dem Geist der Kameradschaft und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit geprägt waren. In dem Bestreben, daß der Verein Generationen überlebe, haben diese Kameraden am 05. Dezember 1931 beschlossen, alte Münzen zu sammeln und aus diesen Münzen in Regensburg eine Schützenkette anfertigen zu lassen. Während der Kriegsjahre wurde diese Kette von Adolf Aukofer aufbewahrt und blieb dadurch für den Verein erhalten.  Auch die Jungschützen haben in diesem Jahr 1932 von sich reden gemacht. Sie führten drei Theaterstücke auf und stifteten den Reinerlös für das 6. Gauverbandsschießen in Regensburg. Obwohl die Kriegswirren das Vereinsleben zum Stillstand brachten, war der Schützengeist nicht erloschen. Am 13. November 1952 konnte in der Gaststätte Schlegl eine Versammlung abgehalten werden, bei welcher die Jugend durch die Anregung und Unterstützung der noch lebenden Gründungsmitglieder den Schießsport im Sinne ihrer Väter wieder aufnahmen. Sechs Schützen vom alten Stamm und 14 Neumitglieder waren an diesem Abend namentlich im Mitgliederbuch erfaßt. Um den Schießbetrieb wieder ausüben zu können, wurde ein gebrauchter Zimmerstutzen angeschafft, welchen Sebastian Körner vorfinanziert hatte. Anfangs wurde noch die alte Zieleinrichtung verwendet, bis im Schießjahr 1953/54 zwei Scheibenzüge angeschafft werden konnten. Der Schießstand wurde während des Schießjahres 1964/65 auf den Tanzboden der Gaststätte Schlegl in den 1. Stock verlegt. Eine wesentliche Erleichterung für den Ablauf der Schießabende erbrachte der 3. Schießstand, ehe die Schießanlage im Frühjahr 1974 auf einen 4. Stand erweitert wurde. 1973 wurden erstmals auch Frauen in den Schützenverein "Stilles Tal" Graß aufgenommen. Die Erweiterung des Schießstandes und das ständige Wachsen der Mitglieder veranlasste den Verein auch den Bestand an Gewehren zu vergrößern. So wurde bereits 1953/54 das erste Luftgewehr angeschafft, welches später den Zimmerstutzen ganz ablöste. Die Verbundenheit des Schützenvereins "Stilles Tal" Graß mit dem Donaugau ist schon aus den Protokollaufzeichnungen der Jahre 1931/32 ersichtlich und dürfte auch in der Tatsache verwurzelt sein, daß beide im gleichen Jahr, also 1921, gegründet worden sind. 1956 regte der damalige 1.Schützenmeister Josef Reill ein Vergleichsschießen an, gründete hierzu eine Pokalgemeinschaft, welche dann als erste Sektion im Donau- gau von Josef Reill als Sektionsleiter bis 1967 geführt wurde. Dass die Schützen von "Stilles Tal" Graß auch zielsicher schießen konnten, beweisen zahlreiche Pokale und immer wieder in den Protokollen vermerkte Erfolge bei Preisschießen. Die Preise waren damals noch sehr klein, aber der Idealismus der Schützen wahrscheinlich sehr groß. In den persönlichen Aufzeichnungen der Jahre 1937 und 1939 des damaligen Schriftführers Gottfried Biersack sind vor allem Konkurrenzschießen zwischen den Schützenvereinen Oberisling und Graß verzeichnet. Der Sieger wechselte hin und her, am Ende aber musste der Schützenverein Graß eine Niederlage einstecken, denn Oberisling siegte mit 133:83 Ringen. 1969 fand das 1. Internationale Preisschießen um den großen Quellepreis am Gelände des Donaueinkaufszentrums statt, welches durch die Sektion Hans Maar (er war Nachfolger des Sektionsleiters Josef Reill) ausgerichtet wurde. Dieses internationale Preisschießen erlebte seinen Höhepunkt stets durch die Eröffnungsfeierlichkeiten, zu welchen auch von der Patenstadt Brixen Abordnungen nach Regensburg entsandt wurden. Während dieser Festlichkeit im Jahre 1973 kam es zu der Begegnung mit der Abordnung der Schützenkompanie "Rosenthal" Lüsen und unseren Schützen. Aus dieser zufälligen Begegnung entstand ein freundschaftliches Band mit den Lüsener Schützen, welches über Grenzen hinweg die beiden Vereine noch heute verbindet. Gegenseitige Besuche haben dieses Band immer enger geknüpft. Am 20. Juni 1971 feierte der Schützenverein "Stilles Tal" Graß auf Sektionsebene das 50-jährige Gründungsfest unter der Leitung von 1. Schützenmeister Josef Reill. Das wohl größte Vereinsfest in der Geschichte der Graßer Schützen war das 55jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe vom 11.-13. Juni 1976 unter der Leitung des 1. Schützenmeisters Alfons Kohlmeier. Schirmherr war damals der Bundestagsabgeordnete Albert Schedl, das Patenamt übte der Schützenverein "Buchenau Leoprechting" unter der Leitung von 1. Schützenmeister Hans Artmann aus. Im gleichen Jahr 1976 wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen und gab sich eine Satzung. 1981 wurde der Schießstand beim Vereinswirt Walter Schlegl nochmals umgebaut. 1985 nähten sich die Schützendamen unter der Anleitung von Sigrid Aigner und Bezuschussung des Bezirks Oberpfalz das Oberpfälzer Dirndl als Vereinstracht. 1989 stellte der Schützenverein bei der Stadt Regensburg einen Antrag für ein Grundstück, um darauf einen Schießstand zu errichten. 1992 hat der Schützenverein den Vorschlag gemacht, sich beim Bau des Feuerwehrgerätehauses anzuschließen. Der Plan war am 09. März 1993 fertig, genehmigt wurde er am 10. November des gleichen Jahres, so dass im Jahr darauf 1994 mit dem Bau begonnen werden konnte. Die Einweihung des Schießstandes erfolgte am 25. Mai 1996. Ob ein Verein zusammenhält, zeigt sich immer in der Art und Weise der Finanzierung eines solchen Objektes: So kamen viele Spenden von Seiten der Mitglieder, von Firmen und aus der Bevölkerung. Beeindruckend ist die Summe der Eigenleistung des Vereins: 9298 Arbeitsstunden! Einige Mitglieder haben jeweils bis zu 400 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Mit der letzten Rate im September 2001 an die Stadt Regensburg wurde der Schützenverein "Stilles Tal" Graß schuldenfrei und konnte wieder mehr Wert auf die Ergänzung des sportlichen Materials legen. Mit dem Besitz eines eigenen Schützenheimes stiegen auch die sportlichen Leistungen stetig an. So schießen heute eine Mannschaft in der Bezirksoberliga und eine Mannschaft in der Gauliga – das bedeutet, dass ständig acht Stammschützen auch Leistungsschützen sind: Ein Erfolg für kontinuierliche Jugendarbeit und sportliche Ausbildung, angefangen bei den Verdiensten von Willi Reill über die Sportleitung von Ludwig Schaffelhuber bis hin zum heutigen 1. Sportleiter Helmut Binder. Teilnahme und Leistungen bei den Meisterschaften auf Gau- und Bezirksebene, bei Bayerischen und Deutschen Meisterschaften unterlegen dies mit Nachdruck. Mannschaftsgeist, Zusammengehörigkeitsgefühl und Verbundenheit bewiesen unsere Schützenschwestern und -brüder auch beim Bau des neuen Leistungszentrums des Donaugaus. Der Schützenverein “Stilles Tal“ leistete auch hier nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch ganz persönliche Hilfe in Form von vielen Arbeitsstunden. Führend war hier der Ehrenschützenmeister Alfons Kohlmeier, der als Bauleiter dem 1. Gauschützenmeister Manfred Wimber unterstützend und helfend zur Seite stand. Am 08. November 2002 konnte der Schützenverein „Stilles Tal“ Graß sein 50-jähriges Wiedergründungsfest nach dem Zweiten Weltkrieg feiern - Anlass genug, den anwesenden Wiedergründungsmitgliedern eine besondere Ehrung zuteil werden zu lassen. Eine besondere Ehre in der Geschichte des Schützenvereins war die Übernahme der Patenschaft beim 75jährigen Gründungsfest mit Fahnenweihe des Schützenvereins "Grüne Au" Oberisling vom 18. bis 21. Juni 2004. Aus dieser Patenschaft entwickelte sich eine echte Freundschaft, in deren Rahmen auch das bereits oben genannte Vergleichsschießen wieder aufgenommen wurde. Der sportliche Aufstieg und die immer umfangreichere Grundausrüstung der Sportschützen machten im Jahre 2005 den Anbau einer Waffenkammer und eines Umkleideraumes an das bestehende Schützenheim nötig. Auch hier leisteten die Vereinsmitglieder unter der Federführung von Bauleiter Alfons Kohlmeier insgesamt 798 Arbeitsstunden - ein Wert, der nicht groß genug einzuschätzen ist. Dieses Zusammenstehen von Menschen, besonders dann, wenn man sich gegenseitig braucht, ist mit Sicherheit mehr wert als herausragende sportliche Leistungen. Der Idealfall tritt dann ein, wenn sich beides, wie in unserem Schützenverein „Stilles Tal“ Graß, ergänzt: Sportliche und menschliche Leistungen im Sinne des Spruches auf unserer Fahne. Die 1. Schützenmeister waren Xaver Aukofer, Sebastian Körner sen., Jakob Schroll, Josef Hermann, Adolf Aukofer, Josef Reill, Alfons Kohlmeier und Norbert Kohlmeier. |
