Schützenverein Eichenlaub Graßlfing e. V.
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Wenige Jahre nach dem Ende des 1. Weltkrieges fanden sich in Graßlfing Männer zusammen, die die Idee vom Schießen als Sport aufgriffen und die Schützengesellschaft Eichenlaub Graßlfing gründeten. Die Gründungsversammlung fand 1922 in der Gastwirtschaft Melzl statt. Die Gaststätte befand sich am Ortsausgang von Graßlfing an der alten B 16. Es fanden sich 13 Interessierte zur Gründung der Schützengesellschaft ein.
Lang Josef, Bäcker, Bad Abbach (Vorstand) Haubner Rupert, Friseur, Graßlfing (Kassier und Schriftführer) Melzl Josef, Wirt, Graßlfing Huber Anton, Zimmermann, Graßlfing Fischer Xaver, Holzarbeiter, Graßlfing Brenner Alois, Hilfsarbeiter, Graßlfing Brantl Jakob, Zimmermann, Graßlfing Reichl Josef, Hilfsarbeiter, Graßlfing Mitterer Josef, Knecht, Graßlfing Zirngibl Josef, Bauer, Graßlfing Haubner Josef, Taxibesitzer, Graßlfing Zirngibl Alois, Bauer, Graßlfing Brantl Josef, Hilfsarbeiter, Graßlfing Der Gründungsverein blühte auf und bald kamen zu den Gründungsmitgliedern neue Mitglieder hinzu. Nicht lange sollte sich die Schützengesellschaft Eichenlaub Ihres Bestehens erfreuen, denn die Machthaber des Dritten Reiches verfügten, dass alle Schützengesellschaften und Schützenvereine aufzulösen sind und in einen eigenen Verband überzuführen seien. Nun ruhte das Vereinsleben der Schützengesellschaft Eichenlaub. Es dauerte bis zum Jahr 1952, als sich wieder einige Männer zusammen fanden und die Schützengesellschaft wieder aufleben ließen. Heimat war damals die Gastwirtschaft Mayer. Zuerst wurde mit einem Luftgewehr geschossen. Das Schießen fand jeweils am Samstagabend statt. Allerdings war es sehr schwierig den Schießabend geordnet durchzuführen, denn der Schießstand, es gab nur einen, musste jedes Mal wieder aufs neue auf - und abgebaut werden. Geschossen wurde damals auf 5 Ring oder Kreisscheiben. Um das Schießen interessanter zu gestalten, wurden jeden Samstag ein 1., 2. und 3. Preis und ein Sonderpreis ausgeschossen. Die Preise stifteten die Mitglieder selbst. Ein Jahr später, also 1953, musste der Schießbetrieb wieder unterbrochen werden, da die Familie Mayer ihren Gastwirtschaftsbetrieb einstellte. Es wurde noch ein Endschießen durchgeführt. Die Erinnerungsscheibe ist noch heute im Besitz des Schützenvereins. Dies war damals der Anfang einer langen Wanderschaft für den Verein. Nun musste ein neues Vereinsheim gesucht werden und so kam man im Jahre 1954 in die neu eröffnete Gaststätte Zach in Graßlfing. Im September 1954 wurde Rupert Ehemann zum 1.Schützenmeister gewählt, der dieses Amt 31 Jahre ausübte. Mit Begeisterung betrieb man wieder den Schießsport, doch auch die Geselligkeit und die Kameradschaft kamen nicht zu kurz. Beinahe jedes Jahr führte der Verein einen Ausflug durch. Erster sportlicher Höhepunkt war 1958 ein Preisschießen mit 138 Schützen am Stand. Bei der Preisverleihung wurde die Königskette durch Franz Mayer gestiftet. Die Kette wird jedes Jahr um eine Münze oder Taler erweitert. Im Jahre 1961 kaufte der Verein eine Tischstandarte, die bei einem Gesellschaftsabend feierlich übergeben wurde. Die Standarte hat noch heute ihren festen Platz im Fahnenschrank. Es gibt nicht nur erfreuliches in den Büchern. So überschattete 1966 ein Todesfall das Vereingeschehen; die Schützengesellschaft Eichenlaub Graßlfing musste vom amtierenden 2. Schützenmeister Karl Spegel Abschied nehmen. Das letzte große Schießsportereignis des Vereins in der Gaststätte Zach war das 1969 durchgeführte Sektionspreisschießen mit 7 Vereinen und 116 Schützen am Stand. Durch die Einstellung des Betriebs der Gaststätte Zach 1970 war der Verein abermals gezwungen sein Vereinsheim zu wechseln und fand umgehend in der Gaststätte "Zur Walba" eine neue Heimat. Kurz nach seiner Wahl zum 2.Schützenmeister stiftete Zach Josef 1978 die "Schützenlieslkette". Das größte Ereignis für den Verein war 1981 das 60jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Patenverein war St. Hubertus Hohengebraching. In den folgenden Jahren erlebte der Verein einen sportlichen Aufschwung und konnte auf Sektionsebene einige Titel und Preise mit nach Hause nehmen. Höhepunkt war 1993 die Meldung einer Gauligamannschaft, die im ersten Jahr punktgleich den 1. Platz in ihrer Gruppe belegte, den Aufstiegskampf aber knapp verlor. Ab Januar 1994 musste der Verein wiederum sein Vereinsheim wechseln. Nach unüberbrückbaren Differenzen mit dem damaligen Vereinswirt ging man wieder auf Wanderschaft. Diesmal war die neue Herberge das Gasthaus Perzl in Niedergebraching. Hier waren wir Gäste am Schießstand der Hubertus - Schützen Hohengebraching. Die jahrelange Freundschaft mit unserem Patenverein half uns bei der Herbergssuche. Auf die sportlichen Erfolge hatte der Umzug noch keinen Einfluss. So wurde z.B. Elflein Nicole 1997 1. Gaumeisterin Luftpistole Junioren weiblich und 2. Bezirksmeisterin Luftpistole. Sie hält auch den Vereins - und Standrekord mit 384 Ringen mit dem Luftgewehr. 2001 wurde sie auch Bayerische Meisterin mit dem Zimmerstutzen. Gesellschaftlich ging das Vereinsleben aber immer weiter zurück obwohl der Verein im Vereinslokal und am Schießstand gut untergebracht war. Die Frage nach was "Eigenem" wurde immer lauter. Aber wie sollte das funktionieren, bei zuletzt noch 10 aktiven Mitgliedern. Unter Leitung von Schützenmeister Hans Peter Stranak fand am 21.02.2002 eine außerordentliche Vollversammlung mit dem einzigen Tagesordnungspunkt "Schützenheimbau Ja oder Nein" statt. Nach langer, kontroverser, Diskussion wurde einstimmig der Bau eines Schützenheimes in Graßlfing beschlossen. Ein Nein bei dieser Versammlung hätte vermutlich das Ende des Schützenvereins Eichenlaub Graßlfing bedeutet. Mit viel planerischer Arbeit im Vorfeld war dann am 12.04.2003 Baubeginn am Weiherweg in Graßlfing. Durch enorme Eigenleistung der Mitglieder konnten die Ausgaben in Grenzen gehalten werden. Nach eineinhalb Jahren knochenharter Bauzeit konnte am 12.11.2004 der erste Schießabend im neuen Schützenheim durchgeführt werden. Seitdem ist das Heim jeden Freitag ein beliebter Treffpunkt der "alten" Mitglieder und auch vieler neuen Mitglieder geworden. Im Jahr 2005 wurde dann das Schützenheim außen fertig gestellt. Im Juni 2006 wurde das Schützenheim feierlich eingeweiht. Vorausgegangen war ein Preisschießen für die Sektionsvereine, sowie Gastvereine. Das Schützenheim ist aus dem Ortsbild von Graßlfing nicht mehr weg zu denken 1. Schützenmeister
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